Mangelerscheinungen im Growing erkennen und beheben [Ratgeber]

Zahlreiche Probleme können deinen Grow heimsuchen.

Neben zahlreichen Symptomen der Überdüngung können Mangelerscheinungen zu einem großen Problem werden.

Weitere Problemfelder können Schimmelstellen, die Wasserzufuhr, die Temperatur und Weitere sein.

Mangelerscheinungen solltest du jedenfalls möglichst schnell erkennen und beheben, damit die negativen Auswirkungen auf deine Pflanze möglichst gering bleiben.

Makro- und Mikronährstoffe

Was Nährstoffe angeht, benötigen Hanfpflanzen Makronährstoffe und Mikronährstoffe.

Makronährstoffe heißen so, weil diese von der Pflanze in größeren Mengen aufgenommen werden.

Mikronährstoffe braucht die Pflanze dementgegen nur in kleineren Mengen.

Als primäre Makronährstoffe bezeichnet man dabei die drei wichtigsten Elemente in Düngern:

Stickstoff, Phosphor und Kalium.

Auf Düngern für Cannabis findest du dementsprechend immer die NPK-Zahl vor. Diese NPK-Zahl gibt an, wie viel Prozent des Düngers aus Stickstoff (N wegen Nitrogenium), Phosphor (P) oder Kalium (K) besteht.

Sekundäre Makronährstoffe sind solche, die bereits in geringeren Mengen gebraucht werden.

Typisch sind hier etwa die Vertreter Magnesium, Schwefel und Calcium.

Von den Mikronährstoffen benötigen Hanfpflanzen jeweils nur kleine Mengen.

Wichtig ist jedoch, dass dein Dünger über eine Bandbreite an Mikronährstoffen verfügt, da es eben ziemlich viele gibt, welche die Cannabispflanzen brauchen.

Typische Mikronährstoffe sind etwa Metalle wie Kobalt, Eisen, Zink, Kupfer oder Molybdän.

Andere Elemente wie Bor und ähnliche werden jedoch ebenfalls von der Hanfpflanze benötigt.

Ausgesorgt hast du bei den Mikronährstoffen in der Regel, wenn du eine entsprechende Düngerlösung verwendest.

Zu wenig Mikronährstoffe sind bspw. dann vorhanden, wenn du destilliertes Wasser anstelle von Leitungswasser zum Gießen benutzt.

Über mobile und immobile Nährstoffe

Neben Mikro- und Makronährstoffe gibt es mobile (bewegliche) und immobile (unbewegliche).

In der Regel erkennst du an der Mangelerscheinung selbst, ob dieser bewegliche oder unbewegliche Nährstoffe zugrunde liegen.

Liegt ein Mangel beweglicher Nährstoffe vor, fängt die Pflanze beispielsweise oft an an, von den unteren Blätter nach oben hin Mangelerscheinungen zu zeigen.

Das liegt daran, dass eigentlich die Blätter oben die Defizite aufweisen, da die Nährstoffe jedoch mobil sind, transportiert die Pflanze diese von unten nach oben.

Bei immobilen Nährstoffen tritt der Mangel allerdings wirklich zuerst in den oberen Blättern auf und von unten werden keine Nährstoffe nachgeliefert.

Sind in der Spitze also die immobilen Nährstoffe aufgebraucht, wandert die Mangelerscheinung die Pflanze immer weiter herunter.

pH-Wert und Mangelerscheinungen

Der pH-Wert übt einen wichtigen Einfluss auf die Versorgung von Cannabispflanzen aus.

Eine typische Mangelerscheinung ist beispielsweise die Chlorose, hier werden die Blätter gelb, da ein Chlorophyllmangel vorliegt.

Bestimmte Nährstoffe werden etwa gebraucht, damit die Pflanze Chlorophyll synthetisieren kann.

Die Nekrose ist ein ähnliches Phänomen, hier sterben die Blätter langsam ab, dass sich durch braune Flecken und Ränder kennzeichnet.

Bei Mangelerscheinungen oder Symptomen der Überdüngung lohnt es sich, den pH-Wert des Drains der Cannabispflanze zu messen.

Gieß also deine Pflanze ausgiebig und fange das Wasser auf, welches unten aus dem Blumentopf läuft. Miss den pH-Wert von diesem Wasser.

Ergibt dieser bei einem Grow auf Erde einen Wert zwischen pH 6 und 7 bzw. bei Hydrokulturen zwischen 5,5 und 6,5, ist alles gut.

Ist der pH-Wert jedoch außerhalb dieser Grenzen, wird die Pflanze Probleme damit haben, Nährstoffe zu verarbeiten.

Gegebenenfalls musst du also, wenn du Mangelerscheinungen beobachtest, lediglich den pH-Wert anpassen.

Im Übrigen tritt dieser Fall in der Regel bei mineralischen Düngern ein, da biologisch aktive Dünger von sich aus eine pH-Pufferwirkung äußern.

Wie sich NPK-Defizite beheben lassen

Am häufigsten treten natürlich Defizite in der Zufuhr von Stickstoff, Phosphor oder Kalium auf. Glücklicherweise haben alle drei Nährstoffmängel charakteristische Symptome.

Beim Stickstoffmangel macht sich eine Chlorose breit, welche am unteren Ende der Pflanze anfängt. Hier werden die unteren Blätter sukzessive gelber.

Durch den Mangel verlangsamt sich das Wachstum und die Blätter fallen sehr klein aus.

Mit dem Vergilben der Blätter geht allerdings keine Nekrose einher, die Blätter sterben also nicht ab. Besonders fatal kann es sein, dass die Pflanze dazu neigt, früher in die Blütephase zu treten und dementsprechend weniger Buds zu produzieren.

Liegt ein Phosphormangel vor, so werden die Blätter zu einem immer gelber, Symptome der Nekrose machen sich jedoch auch breit.

Dabei sind die schwarzen Punkte der Nekrose in der Regel in den Blattvenen vorzufinden.

Lila Verfärbungen an den Stängeln können auftreten. Auch treten bei Phosphormangel besonders gerne Schimmelstellen oder Krankheiten auf.

Liegt ein Defizit an Kalium vor, macht sich erneut eine Chlorose breit.

Diese fängt dann allerdings an den Rändern der Blätter an und lässt diese sogleich braun werden. Im Gegensatz zum Stickstoffdefizit wirst du also auch die Nekrose bemerken können.

Wenn sich deine Pflanze kurz vor der Blütephase befindet, werden die Blüten ziemlich verkrüppelt aussehen.

Weitere Nährstoffdefizite unter der Lupe

Defizite, was Stickstoff, Phosphor und Kalium angeht, sind klar die häufigsten.

Bei den anderen Nährstoffen lassen sich viel seltener Defizite bemerken, insbesondere da unser Leitungswasser bereits die Pflanzen mit genügend Nährstoffen versorgt.

Mikronährstoffdefizite äußern sich so in der Regel durch Farbänderungen und Verformungen, die immer an der Spitze der Pflanze auftreten.

Im Gegensatz zu Makronährstoffmängeln lassen sich hier die Symptome immer an der Spitze beobachten.

Da sich dann jedoch in der Regel schwer sagen lässt, welcher Nährstoff fehlt, sollte man einfach einen Mix zahlreicher Mikronährstoffe hinzufügen.

Was tun bei Magnesiummangel?

Häufig entsteht ein Magnesiummangel.

Dieser ist schwer zu erkennen, da sich Mangelsymptome erst nach ein bis zwei Monaten äußern.

Hier erscheint die Pflanze bei einem Defizit einfach allgemein extrem krank, Blätter fallen leicht ab und die Blattvenen können vergilben.

Hierbei handelt es sich wieder um einen mobilen Nährstoffmangel, zumal Magnesium für chemische Fotosynthese-Reaktionen unerlässlich ist.

In der Regel musst du dein Growmedium spülen und anschließend Bittersalz beimengen.

Da Calciummängel besonders oft mit Magnesiummängeln vorkommen, bieten Growshops Supplements mit diesen Stoffen an.

Was tun bei Calciummangel?

Calcium ist als Nährstoff wieder immobil.

Bei einem Mangel fangen vor allem die unteren Blätter an, ungewöhnliche Formen anzunehmen und sich zu krümmen.

Flecken in gelb oder braun machen sich breit.

Der Calciummangel greift besonders aggressiv die Wurzeln an, weshalb du diesen sehr schnell beheben solltest.

Achte also einfach auf den pH-Wert deines Düngers und darauf, ein Ergänzungsmittel mit Magnesium und Calcium zuzugeben.

So umgehst du gravierende Nährstoffdefizite.

Was tun bei Bormangel?

Eine Pflanze mit einem Defizit von Bor hat umgangssprachlich einen Mangel an Turgor.

Hier sieht die Pflanze aus, als würde sie welken.

In der Wachstumsperiode wirst du schnell bemerken, dass deine Pflanze aufgrund des Defizits kaum weiter wächst.

Diese Defizite behebt man, indem man ganz einfach Borsäure dem Gießwasser beigibt.

Was tun bei Kupfermangel?

Ein Kupfermangel sieht ziemlich ähnlich aus.

Die Blätter fängt langsam aber sicher an zu welken und das Pflanzenwachstum ist klar abgeschwächt.

Mit Kupfer musst du allerdings vorsichtig sein, da natürlich niemand seine Cannabispflanze mit Schwermetallen düngen will, wenn er sie demnächst rauchen möchte.

Beim Kupfermangel kannst du also nur hoffen, dass kleinere Zusätze im Dünger bereits helfen.

Manche schwören auch darauf, einen Kupfernagel in die Erde zu stecken.

Was tun bei Eisenmangel?

Eisen ist ein sehr wichtiger Nährstoff, der als semimobil gilt.

Erscheinungen können also an der Pflanze oben sowie unten auftreten.

Sind die Blattadern deiner Cannabispflanzen vergilbt, ist das in der Regel ein Hinweis auf Eisenmangel.

Die intervenale Chlorose ist also das Symptom, nach dem du Ausschau halten solltest.

Erneut setzen viele darauf, einfach einen Eisennagel in die Erde zu stecken.

Was tun bei Schwefelmangel?

Ohne die richtige Schwefelzufuhr muss deine Pflanze absterben.

An zahlreichen Reaktionen, die lebenswichtige für die Pflanze sind, sind Schwefelmoleküle beteiligt.

Glücklicherweise tritt ein Mangel an Schwefel jedoch nur selten auf.

Junge Blätter fangen dann in der Regel an, sich stark grün zu verfärben, bevor sie gelb werden.

Die Blattadern erleben eine Chlorose, während sie trocken und spröde werden.

Allgemein ist zu beobachten können, dass das Pflanzenwachstum massiv eingeschränkt ist.

Beheben kannst du dieses Problem mit typischen Schwefelzusätzen für Cannabispflanzen.

Nährstoffmängel umgehen

Nährstoffmängel sind ein extrem problematischer Aspekt in Growing.

Nährstoffmängel werden häufig mit anderen Problemen verwechselt, beispielsweise mit einem zu hohen pH-Wert oder sogar mit Erscheinungen der Überdüngung.

Dementsprechend musst du ein unglaubliches Feingefühl beweisen, um auf einen Nährstoffmangel richtig zu reagieren.

Häufig neigen wir dazu, einen Nährstoffmangel beheben zu wollen, ohne das wahre Problem anzupacken und der Pflanze somit nur weiter zu schaden.

Wichtig ist also, dass du ein gutes Gespür für das Gesamtpaket rund ums Growing bekommst.

Erlebst du beispielsweise in deinem Blumentopf Mangelerscheinungen, kann das an umliegenden Faktoren liegen und es muss nicht die Nährstoffzufuhr sein.

Es gilt also, in diesem Bereich möglichst viele Erfahrung zu sammeln, damit deine Grows immer besser werden.

Häufige Fragen rund um Mangelerscheinungen bei Hanfpflanzen

Hanfpflanzen Blätter fallen leicht ab und die Blattvenen können vergilben – was tun?

Dies weißt auf einen Magnesiummangel in deinem Grow hin. Füge ein Magnesium Supplement hinzu.

Die unteren Blätter meiner Hanfpflanze haben ungewöhnliche Formen und krümmen sich – was tun?

Dies weißt auf einen Calziummangel hin. Achte auf den pH-Wert deines Düngers, füge ein Ergänzungsmittel mit Magnesium und Calcium zu.

Meine Hanfpflanze welkt in der Wachstumsphase – was tun?

Dies weißt auf einen Bormangel oder Kupfermangel hin. Füge deinem Gießwasser etwas Borsäure hinzu. Gegen den Kupfermangel kannst du einen Kupfernagel in die Erde stecken.

Meine Hanfpflanzen Blattadern vergilben – was tun?

Dies weißt auf einen Eisenmangel hin. Gegen den Eisenmangel kannst du einen Eisennagel in die Erde stecken.

Meine Hanfpflanzen Blätter verfärben sich gelb – was tun?

Dies weißt auf einen Schwefelmangel hin. Füge einen Schwefelzusatz hinzu.

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