Die Hanfernte ist wie Weihnachten für viele Grower.
Nach Monaten harter Arbeit und Geduld sind die Buds nun fertig.
Das Trimmhasch, welches bei der Ernte an den Fingern kleben bleibt, gibt einen guten ersten Eindruck von der Qualität.
Wir wollen hier von Anfang bis Ende klären, worauf es bei der Hanfernte zu achten gilt.
Was benötigt man zum Hanf ernten?
Erst einmal gibt es Equipment, welches du brauchen wirst:
Equipment | Hier kaufen |
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Trimmschere (für die Buds / Blätter) | Romberg Scissors * |
Gartenschere (für den Stamm / dickere Stängel) | Gardena Gartenschere* |
Eine bequeme Sitzgelegenheit (du wirst lange trimmen müssen) | |
Einen saubere und desinfizierten Tisch (sonst Schimmelgefahr!) – Empfohlen | Desinfektionsmittel* |
Mehrere Schüsseln (je nach Erntemenge) | z.B.: ComFour* |
Franzbranntwein bzw. Isopropanol (zum Entfernen von Harz) | z.B.: Brennerei Kessler* |
Tücher (Scheren und Finger werden verkleben) | |
Trimmkleidung (wird mit Harz überzogen) | z.B.: eine Melkschürze* |
Musik, Podcasts – Unterhaltung! | |
Gummihandschuhe (bestenfalls Einweg) | Gummihandschuhe* |
Ice-O-Lator (optional) | Ice-O-Lator* |
Die meisten Grower trimmen die Buds direkt im Growzelt.
Anschließend brauchst du natürlich noch Raum, um die Pflanzen zu trocknen.
Soll im Growzelt direkt die nächste Ernte hochgezüchtet werden, müsstest du hierfür auf einen anderen Raum bzw. eine andere Growbox ausweichen.
Bedenke, dass das Pflanzenmaterial nach wie vor stark duftet.
Grow ernten – wann?
Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zur Ernte zu bestimmen.
Zum Ende der Blütephase hin sind die Pflanzen sehr groß und berühren sich meistens. Das steigert die Schimmelgefahr enorm, weshalb die Pflanzen nicht zu lange verweilen sollten.
Sativa-Sorten können bis zu 90 Tage in der Blütephase verbringen, Indicas meistens bis zu 60.
Hybrids sortieren sich irgendwo dazwischen ein, wobei Autoflwoering-Sorten teilweise nur 30 Tage blühen.
Wenn ein guter Anteil der Trichomen milchig aussieht, fangen die meisten Grower mit der Spülung an – Mehr dazu weiter unten.
Überreife Trichomen erkennst du jedenfalls an ihrer bernsteinfarbenen Farbe, im weiteren Verlauf verfärben sie sich braun.
Spätestens jetzt ist allerhöchste Achterbahn: Ernte deine Buds!
Bedenke hierbei, dass oft die oberen Buds schneller bernsteinfarben werden als die unteren, was der höheren Lichtmenge zuzuschreiben ist.
Da die obersten Buds jedoch meistens die besten sind, solltest du trotzdem ernten, auch wenn die unteren Blüten ggf. noch nicht ganz ausgereift sind.
Die Stigmen sind die haarähnlichen Auswüchse, die fast alle Buds an sich haben.
Bei ihrer Entstehung sind die Stigmen noch weiß. Mit zunehmender Reife verfärben sie sich jedoch immer intensiver orange und fangen an, sich einzurollen. Diesen Aspekt solltest du unterstützend zu den Trichomen betrachten.
Vorrangig spielt also die Farbe der Trichomen eine Rolle, die Stigmen bestätigen nur den richtigen Erntezeitpunkt.
Was erntet man beim Hanf?
Für Cannabiskonsumenten sind die Blüten und das Harz interessant.
Auf den Blüten befinden sich die Trichome, welche Harz bilden und aussondern. In diesem Harz befinden sich dabei die Cannabinoide, Terpene und alle weiteren Stoffe, für die man Cannabis konsumiert.
Mittlerweile erfreuen sich die getrockneten und fermentierten Blüten (Marihuana bzw. Grün) immer größerer Beliebtheit, weshalb Grower möglichst große und saftige Buds haben wollen.
Harz fällt während des Growprozesses von den Blüten auf die Blätter, Erde, den Boden usw.
Das Harz auf den Pflanzenresten wird allerdings nicht verschwendet, sondern dazu verwendet, Hasch herzustellen.
Nun hast du die Wahl, ob du lediglich Pflanzenreste (Blätter, Stängel, etc.) oder ganze Buds dafür aufwendest, Hasch zu produzieren.
Meistens wird das Material hierfür einfach in einen Ice-O-Lator* gegeben, zusammen mit Eiswasser.
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Dieser Prozess trägt zuverlässig die Trichomen von dem Pflanzenmaterial ab und ermöglicht damit die Haschproduktion.
Darüber hinaus könnte man im industriellen Rahmen noch die Hanffasern verwenden, um bspw. Stoffe herzustellen. Hanfsamen sind ebenfalls industriell begehrt, sie entstehen jedoch nicht bei Konsumpflanzen.
Möchte man also derartige Nutzhanfeigenschaften ausnutzen, sollte man nicht auf Konsumhanf setzen.
Hanf ernten – deine Anleitung
Der Prozess des Erntens erstreckt sich über mehrere Wochen. Zu aller Anfang steht die Spülung.
10 Tage vor der Ernte
Wenn die Trichomen anfangen, reif auszusehen und du der Meinung bist, dass in ein bis zwei Wochen geerntet werden kann, sollte die Spülung anfangen.
Hier hörst du auf, dem Gießwasser Dünger beizugeben.
Hierdurch sollen jeglichen Rückstände an Dünger aufgebraucht werden, da diese den Geschmack und die Qualität beeinträchtigen.
Bei herkömmlichen Sorten sollte 10 Tage vor Ernte gespült werden, bei Autoflowers rund fünf Tage davor.
Buds ernten
Bevor die Pflanzen abgeschnitten bzw. geerntet werden, musst du dir klarmachen, ob du nass oder trocken trimmen willst.
Die Buds sind von Blättern umgeben, die du abschneiden musst, um qualitativ hochwertige Marihuana-Blüten zu erhalten.
Willst du nass trimmen, schneidest du die ganze Pflanze ab, entfernst die Buds und trimmst sie sogleich.
Beim Trockentrimmen wird die ganze Pflanze entfernt und erstmal für einige Tage getrocknet, bevor die Buds entfernt und getrimmt werden.
Hanf trimmen
Je nachdem, für welche Trimmmethode du dich entschieden hast, wird der Hanf zuerst getrimmt oder getrocknet.
In beiden Fällen verläuft das Trimmen ziemlich ähnlich:
Nehme dir die Buds zur Hand und entferne jegliche Blätter, ohne die Buds zu beschädigen. Auch bei der Trockentrimm-Methode solltest du nach dem Trocknen die einzelnen Buds vom Pflanzenstamm entfernen, um sie leichter handhaben zu können.
Die meisten Grower bzw. Trimmer werden immer kleinkaratiger:
Erst werden die größeren Blätter entfernt und zum Ende hin werden die einzelnen Buds in Form geschnitten.
Das abgetrimmte Material eignet sich übrigens hervorragend zur Haschproduktion bzw. für Edibles!
Beim Nasstrimmen bleibt Scherenhasch zurück. Das ist Harz, welches sich auf Fingern und Schere festgesetzt hat. Dieses kann geraucht werden, um einen ersten Eindruck von der Ernte zu bekommen.
Das Trimmen kann übrigens auch eine Maschine übernehmen. Beispiele hierfür sind:
Die Maschinen neigen jedoch dazu, ein wenig zu viel Material zu entfernen und auch Trichomen von den Blüten abzuschlagen.
Das ist allerdings gar nicht so schlimm, wenn mit dem Restmaterial einfach Hasch gemacht wird.
Hanf trocknen
Je nach Methode wirst du nun die fertigen und getrimmten Buds trocknen oder noch die ganzen Pflanzen, um sie im Anschluss zu trimmen. Das Trocknen dauert etwa 3 – 7 Tage. Wurden die Buds zuvor getrimmt, dauert das Trocknen eher 3 Tage an, werden die ungetrimmten Pflanzen getrocknet eher 7.
Hast du bereits nass getrimmt, spielt natürlich auch die Größe der Buds eine Rolle. Viele Grower zerbrechen größere Buds in kleinere, damit sie gleichmäßig trocknen können.
Wirst du trocken trimmen, hängst du einfach die ganzen Pflanzen kopfüber in ein dunkles Zimmer. Hast du nass getrimmt, legst du die Buds bestenfalls auf ein Trockengitter.
Um zu wissen, ob die Buds fertig sind, solltest du einfach einen beliebigen Stängel nehmen und diese biegen. Bricht dieser schnappartig, ist die Trocknung schon fertig.
Die Raumtemperatur sollte 15 – 18° C betragen und die Luftfeuchtigkeit bei ca. 50 % liegen. Das Equipment (Hygro- und Thermometer), um diese Randdaten einzuhalten, befindet sich bereits in der Growbox, weshalb sich diese als Trockenraum empfiehlt. Ein Ventilator sollte für leichte Luftzirkulation sorgen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Zur einfachen Trocknung gibt es Homebox Drynets* oder Drying Kits für Growzelte*.
Hanf veredeln
Hanf kann man veredeln, muss man aber nicht.
Veredeln beschreibt den Prozess des Fermentierens. Salami, Sauerkraut, Joghurt, Kefir oder auch Sauerteig sind typische Beispiele für fermentierte Speisen.
In diesem Rahmen wird unter Luftausschluss Bakterien die Veredelung ermöglicht, was bei Cannabis bspw. für einen besseren Geschmack und angenehmeren Rauch sorgt. Die Schimmelgefahr sinkt hierdurch ebenfalls, da die Buds auch im Inneren trocknen.
Zum Fermentieren gibst du einfach einige Buds in ein luftdichtes Glas.
Wichtig ist, dass noch ein wenig Luftraum vorhanden ist. Mit einem Hygrometer solltest du checken, dass die Luftfeuchtigkeit im Glas 60 % nicht übersteigt.
Zudem solltest du jeden Tag die Buds umrühren und auf Schimmel überprüfen. Es lohnt sich, mehrere kleine Einmachgläser zu verwenden, da dann bei Schimmel nur ein kleiner Teil der Ernte verlorengeht.
Nach der ersten Woche sollten die Checks nach Schimmel übrigens auf alle drei Tage ausgedehnt werden.
Nach zwei Wochen kannst du die Fermentierung bereits abbrechen, manche Grower setzen jedoch auf bis zu sechs Monate Fermentation, um ein hervorragendes Ergebnis zu erhalten.
Nutzt du deinen Homegrow für dich selbst, kannst du einfach immer ein Glas öffnen und verrauchen, während die anderen Gläser weiter fermentieren.
Ein Feuchtigkeitsregler*, wie man ihn bspw. von Boveda kennt, hilft bei der Regulierung der Luftfeuchtigkeit.
Hanf ernten häufige Fragen
Wie oft kann eine Cannabispflanze geerntet werden?
Einmal kann sie geerntet werden, da meistens die gesamte Pflanze entfernt wird. Hast du eine hervorragende Genetik abbekommen, kannst du über Stecklinge einen Klon dieser Pflanze züchten.
Wie lange Hanf aushärten?
Aushärten bzw. veredeln sollte Hanf mindestens für zwei Wochen. Bis zu sechs Monate Dauer sind jedoch möglich.
Wann ist Hanf reif zum Ernten?
Das erkennst du anhand der Trichomen und Stigmen. Sind die Trichomen schön milchig, trüb, klebrig und ggf. schon leicht bernsteinfarben, ist das Timing perfekt. Die Stigmen sollten zudem orange und haarähnlich gekräuselt sein.