CO2, oder ausgeschrieben Kohlenstoffdioxid, ist zurzeit in aller Munde.
Doch heute soll es nicht um den Einfluss von CO2 auf den Klimawandel gehen, sondern darum, wie extern zugefügtes CO2 die Hanfplanze in ihrem Wachstum unterstützt.
Menschen atmen ja bekanntlich Sauerstoff ein und verstoffwechseln diesen zu CO2.
Bei Pflanzen funktioniert dieser Prozess genau andersherum: Diese binden CO2 aus der Luft und geben Sauerstoff ab.
Genauer gesagt hilft das CO2 den Pflanzen, Licht in für Wachstum benötigten Zucker umzuwandeln. Den gesamten Vorgang bezeichnet man als Photosynthese.
Die Photosynthese wird in den sogenannten Stomata der Pflanze vollzogen.
Stomata sind Spaltöffnungen, die CO2 aufnehmen und Sauerstoff wieder abgeben. Die Konzentration von CO2 in der Luft wird in ppm (parts per million) gemessen.
Die normale Atemluft im Freien enthält meistens um die 400 ppm.
Hanf kann jedoch wesentlich mehr CO2 aufnehmen, oft das drei- oder vierfache der Menge in der Atemluft.
Bei unter 200 ppm stoppt allerdings die Photosynthese der Hanfpflanze komplett.
Du solltest CO2 vor allem dann hinzufügen, wenn du in der Growbox den Ertrag erhöhen willst.
Damit du nicht blindlings irgendeine CO2-Anlage für deinen Grow anschaffst, ist dieser Artikel da.
Es sind nämlich einige Voraussetzungen nötig, damit deine Pflanzen das CO2 überhaupt aufnehmen und verwerten können.
CO2 in der Growbox senken
Die Senkung der CO2-Konzentration funktioniert am besten indirekt.
1) Temperatur senken
Du kannst die Temperatur in deinem Growroom senken, damit die Hänflinge weniger CO2 aus der Luft aufnehmen.
2) Mehr Frischluft
Du kannst auch frische Luft in höherer Konzentration zuführen, um über den höheren Sauerstoffgehalt die CO2-Konzentration zu senken.
Hierzu kannst du etwa den Raum, in dem deine Growbox steht, dauerlüften.
Richte die Growbox am besten so aus, dass die angesaugte Luft aus der Richtung eines geöffneten Fensters kommt.
3) Luftfeuchtigkeit senken
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Ein weiterer Tipp ist, einen Luftentfeuchter anzuschaffen, um die Luftfeuchtigkeit zu senken.
Mit geringerer Luftfeuchtigkeit können die Pflanzen – wie bei geringerer Temperatur – auch weniger CO2 aus der Atmosphäre ziehen.
3) Abluft optimieren
Du kannst einen schwächeren Abluftventilator installieren, damit die Luft in der Growbox langsamer ausgetauscht wird.
Damit bleibt der Sauerstoff länger erhalten, was den CO2-Gehalt senkt. Nutzt du eine Growbox, kannst du das hohe Gewicht des CO2 ausnutzen, in dem du die Growbox unten ein paar Zentimeter öffnest.
CO2 in der Growbox erhöhen
1) CO2 Tank installieren
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Die simpelste Möglichkeit sind CO2-Tanks in deiner Growbox oder deinem Growroom.
Da CO2 ein relativ schweres Gas ist, ist darauf zu achten, das Gas von oben nach unten einströmen zu lassen.
Ein perforierter Schlauch, der an dem Tank angeschlossen ist, eignet sich hierfür vorzüglich.
Ein oszillierender Ventilator verteilt das CO2 gleichmäßig auf alle Blätter und Pflanzenteile.
Dieser sorgt auch dafür, dass das CO2 nicht allzu schnell auf den Boden sinkt und sich nur dort anreichert.
Am besten eignen sich Tanks mit 2000 Gramm Inhalt. Achte darauf, dass der Tank geprüft ist und eine Druckanzeige sowie einen Druckminderer hat.
Sicherheit ist wichtiger, als durch dubiose Angebote etwas zu sparen.
2) CO2 Pads installieren
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Ein weiterer Weg, um CO2 hinzuzufügen sind CO2-Pads, die du einfach oben in deine Growbox hängst und leicht anfeuchtest.
Diese sind wesentlich günstiger als ein CO2-Tank, aber auch schlechter zu kontrollieren.
Sie enthalten eine Pilzart, die das CO2 an die Umgebung abgibt.
Der Vorteil dieser Art ist aber, dass sie sehr platzsparend ist.
3) CO2 Generator installieren
Eine dritte Möglichkeit sind CO2-Generatoren.
Diese nutzen ein Treibgas, in der Regel Butan oder Propan, um dauerhaft CO2 in die Umgebung abzugeben.
Das passiert über eine Verbrennung.
Allerdings müssen diese Generatoren spätestens nach zwei Jahren ausgetauscht werden. Zudem sind die CO2-Generatoren die teuerste Art, CO2 zu deinem Grow zuzugeben und können wegen dem Temperaturanstieg oft nicht im Sommer verwendet werden.
Sicherheitshalber kannst du bei Generatoren oder Kerzen einen Feuerlöscher griffbereit halten.
3) Stearinkerzen verbrennen
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- Maße von Stearin-Stumpenkerzen: Durchmesser: 68 mm, Höhe: 100 mm. Größe: Ø 6,8 x H 10 cm. 6er...
- Brenndauer: +/- 20 Stunden, Große und helle Flamme, Geruchs- und rußarme Verbrennung, Tropfenfrei.
Du kannst auch im Growroom Stearinkerzen verbrennen und auf diese Weise CO2 erzeugen.
Hier ist allerdings höchste Vorsicht geboten und du solltest den Grow während dem Brennen der Kerzen stets überwachen.
4) Trockeneis auslegen
Du kannst auch Trockeneis in deinem Growschrank oder Growroom auslegen.
Diese Methode ist aber nur für Profis kontrollierbar.
Zudem kannst du das Trockeneis auch nicht wirklich lagern, sondern musst es direkt verwenden.
Nach dem Beginn des Auftauprozesses kannst du das Trockeneis nicht mehr zurückkühlen.
5) Backpulver + Essig
Eine weitere Möglichkeit, kleinere Mengen CO2 abzugeben, ist eine Mischung aus Backpulver und Essig.
Auch Hefe oder Kompost kann zum Einsatz kommen.
Die Nachteile dieser Hausmittel sind aber einerseits, dass nur geringe Mengen des schweren Gases abgegeben werden und andererseits sind diese Mengen auch nicht kontrollierbar.
Zusätzlich kann Kompost Schimmel oder Ungeziefer verursachen.
Dafür sind die Hausmittel aber wesentlich günstiger und unauffälliger als beispielsweise die CO2-Generatoren.
5) CO2 Tabletten
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Du kannst auch CO2-Tabletten benutzen.
Diese löst du einfach in Wasser auf und dieses Wasser gibst du in die Erde.
6) CO2 in Druckflaschen
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Als letzte Möglichkeit gibt es CO2 in Druckflaschen.
Bei diesen Flaschen solltest du auf Qualität achten und sie alle fünf bis sieben Tage austauschen.
Die Flaschen kommen meistens mit einem Durchflussmesser daher und geben das CO2 kontrolliert über ein Ventil ab.
Die CO2-Flaschen sind die am besten zu kontrollierende Möglichkeit, mit CO2-Zusatz zu growen.
Wie misst du CO2 richtig?
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Zur Messung der CO2-Konzentration gibt es verschiedene Messgeräte in verschiedenenen Preisklassen.
Am weitesten verbreitet sind die Infrarot-Messgeräte.
Es gibt aber auch sogenannte CO2-Ampeln und Geräte, die mehrere Bestandteile der Luft messen. CO2-Ampeln haben meistens mehrere LEDs, die den CO2-Gehalt in der Luft in verschiedenen Farben darstellen.
Welche für deine Zwecke als Growerin oder Grower passt, ist letztlich eine Frage des Preises und des Geschmacks.
Tipp: Allerdings kannst du mit einem Gerät, das dir auch die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur anzeigt, eventuell ein Thermometer und Hydrometer sparen.
Worauf du bei der Wahl eines Messgerätes auch achten musst, ist die Kompatibilität mit Smartphones:
Manche Geräte zeigen die vollständigen Daten erst auf einem gekoppelten Smartphone an, andere senden die Daten zusätzlich an mobile Geräte.
Wiederum andere sind gar nicht mit Smartphones oder Tablets koppelbar.
Auch hier ist Vorsicht besser als Nachsicht.
CO2 wird beim Hanfanbau bevorzugt in der Luft gemessen, es gibt aber auch Geräte, die mit einer Art Sonde den Wert in der Erde messen.
Was von Vorteil ist, ist ein Messgerät, das sich kalibrieren lässt.
Diese sind zwar in der Regel teurer, aber der Aufpreis lohnt sich, da es – ähnlich wie bei Waagen oder Uhren – zu Verschiebungen beim Messergebnis kommen kann.
Warum benötigst du CO2 in deiner Growbox?
Deine Pflanzen werden mit etwas mehr CO2 größer werden und mehr Ertrag abwerfen.
Auch werden sie kräftiger und widerstandsfähiger.
Die Hänflinge benötigen CO2 für die Photosynthese.
CO2 ist quasi die Atemluft der Pflanzen und wird benötigt, damit diese Energie schöpft.
In der Phase, in der die Hänflinge kein Licht und kein CO2 bekommen, wird das während der Lichtphase aufgenommene CO2 in Glukose umgewandelt.
Aus dieser Glukose zieht die Pflanze dann die Energie. Dieser Vorgang nennt sich auch Transpiration und endet mit der Feuchtigkeit, die die Pflanze wieder an die Umgebung abgibt.
Kurz gesagt:
Bekommen deine Pflanzen zu wenig CO2 ab, wirst du keinen großen Ertrag kriegen. CO2 ist der Dünger für Pflanzen, der am dringendsten nötig ist.
Zudem kann zu viel CO2 in der Growbox zu langgezogenen Pflanzen mit wenigen Buds führen. Einige Methoden der CO2-Zugabe können bei nicht abgedichteten Growboxen auch Kohlenmonoxid an den Raum drumherum abgeben.
Dieses als CO abgekürzte Gas ist deutlich gefährlicher als CO2.
Du solltest allerdings auch wissen, dass du einen CO2-Grow besser nicht in deinem Schlafzimmer veranstaltest, es sei denn, du nutzt eine komplett abgedichtete Growbox.
CO2 reichert sich nämlich in den niedrigen Teilen eines Raumes an und kann hier zu Problemen durch Sauerstoffunterversorgung führen.
Versuche also, kein CO2 einzuatmen. In den Mengen, die bei einem Grow anfallen, wird dir zwar wenig passieren, aber gehe kein Risiko ein!
Wie benutzt du CO2 für deinen Grow richtig und worauf musst du achten?
Als erstes musst du darauf achten, dass genug Licht vorhanden ist, damit das zusätzliche CO2 dir überhaupt etwas bringt.
Es reagiert nämlich mit dem Licht und bringt nur etwas, wenn genug Licht vorhanden ist.
Zudem musst du wissen, dass die Photosynthese über die Stomata erst einsetzt, nachdem die Pflanze eine knappe Stunde lang mit Licht versorgt wird.
Vor diesem Zeitraum CO2 hinzufügen zu wollen, ist also pure Verschwendung.
Am besten fügst du während der Wachstumsphase CO2 hinzu, da die hohe Luftfeuchtigkeit in dieser die CO2-Aufnahme begünstigt. In der Nachtphase der Pflanze solltest du kein CO2 mehr zuführen, da das Verschwendung wäre.
Eventuell kannst du einen Tank oder einen Generator an eine Zeitschaltuhr anschließen, um den Vorgang der CO2-Zugabe zu automatisieren.
Die eigentliche Atmung oder Respiration der Pflanzen teilt sich ein in die Phasen der Photorespiration und in die Dunkelatmung.
Einer der Indikatoren, die du nutzen kannst, um zu wissen, wann deine Pflanzen viel CO2 aufnehmen können, ist das Dampfdruckdefizit, kurz VPD genannt (Vapor pressure deficite). Hierzu musst du allerdings den Sättigungsdruck (SVP) kennen.
Der VPD berechnet sich aus Temperatur, Luftfeuchtigkeit und eben dem SVP. Die Formel hierzu lautet:
VPD=((100-65) / 100) * SVP.
Das Ergebnis hat die Einheit Pascal bzw. Hektopascal.
Ein geringerer VPD lässt die Stomata sich weiter öffnen. Damit kann die Pflanze auch mehr CO2 aufnehmen.
Es lassen sich im Netz auch Tabellen mit den VPD-Werten bei bestimmten Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten finden.
Wenn dir die Luftfeuchtigkeit noch zu niedrig ist, kannst du entweder mit einem Luftbefeuchter oder mit Wasser aus einer Sprühflasche entgegenwirken.
Versuche aber, nicht über 70 % Luftfeuchtigkeit zu gelangen, weil die Hänflinge ansonsten wesentlich anfälliger für Schädlinge und Krankheiten werden.
Bei der Zugabe von CO2 solltest du unter einem Wert von 1500 ppm bleiben, da dies die maximale Aufnahmemenge deiner Hänflinge ist.
Um auf solch hohe Werte zu kommen, braucht es auch eine hohe Temperatur über 30° C im Growroom, von der ihr aber lieber die Finger lasst.
Orientiert euch als Zielwert also lieber an 1000 – 1200 ppm.
Sei dir auch bewusst, das extrem hohe CO2-Werte jenseits der 2000 ppm deine Hänflinge sogar vergiften können.
Das ist einer der Gründe, warum ein Messgerät unerlässlich ist, wenn du deinen CO2-Grow richtig angehen willst.
Du solltest gegebenenfalls auch deine Growbox abdichten, falls das noch nicht geschehen ist.
Dann hast du auch den Vorteil, dass weniger verräterischer Duft aus ihr entweicht.
Anderenfalls kann CO2 entweichen und du verschwendest auf diese Weise bares Geld.
Du brauchst auch etwas stärkere Lampen, mindestens LED Grow Lampen, um das CO2 effektiv nutzen zu können.
Wenn du etwa fluoreszierende Lampen nutzt, absorbiert die Wellenlänge des Lichtes wahrscheinlich schon genügend CO2 und wird kein weiteres absorbieren.
Wichtig ist auch die Nachtzeit der Pflanzen, in der das CO2 in Glukose umgewandelt wird.
Am besten setzt du das zusätzliche CO2 aus, wenn du von der Wachstums- in die Blütephase übergehst.
Hier brauchen die Pflanzen nämlich geringere Temperaturen und können somit weniger CO2 aus der Luft absorbieren.
Achte darauf, dass der Umluftventilator nicht zu stark eingestellt ist, damit das CO2 nicht zu schnell abtransportiert wird.
Auch sollte dieser die Luft stets von unten nach oben verwirbeln, damit das relativ schwere CO2 sich optimal verteilt, statt einfach auf den Boden zu sinken.
Sollten die Blätter deiner Pflanzen jedoch verwelken, solltest du als Erstes die Zufuhr von CO2 beenden, da das Verwelken möglicherweise an zu viel CO2 liegt.
Du solltest in diesem Falle herausfinden, woran die Schwächung der Blätter genau liegt, bevor du weiter CO2 hinzufügst.
Häufige Fragen rund um CO2 im Grow zu senken
Wie kann ich den CO2 Gehalt in der Growbox senken?
– Frische Luft mit hohem Sauerstoffgehalt zuführen
– Den Raum, in dem die Growbox steht, dauerlüften
– Anschaffung eines Luftentfeuchters
– Anschaffung eines schwächeren Abluftventilators / einstellbaren Ventilator schwächer einstellen
– Den unteren Bereich der Growbox etwas öffnen
Wie kann ich den CO2 Gehalt in der Growbox erhöhen?
– Einen CO2-Tank anschließen, dabei auf Druckminderer und Druckanzeige achten
– CO2-Beutel anbringen. Unbedingt oben in der Growbox anbringen und eventuell mit Ventilator verteilen.
– CO2-Generator anbringen. Da diese über eine Verbrennung von anderen Gasen CO2 erzeugt, unbedingt als Sicherheitsvorkehrung einen Feuerlöscher bereitstellen.
– Hausmittel zur CO2-Gewinnung wie Hefewürfel oder Kompost. Achtung: Diese können Eigengerüche entwickeln und Schädlinge anlocken. Zudem ist die Menge des hinzugefügten CO2 hier nicht kontrollierbar.
– Stearinkerzen im Growroom verwenden. Auch hier gilt: Brandgefahr! Unbedingt einen Feuerlöscher bereitstellen!
– CO2 Druckflasche mit Ventil installieren
Wann CO2 in der Growbox hinzufügen?
Am besten fügst du während der Wachstumsphase CO2 hinzu, da die hohe Luftfeuchtigkeit in dieser die CO2-Aufnahme begünstigt. In der Nachtphase der Pflanze solltest du kein CO2 mehr zuführen, da das Verschwendung wäre.
Wie erkennt man zuviel CO2 beim Grow?
Deine Pflanzen können aufgrund einer CO2 Vergiftung welken.